Stellen Sie sich vor, Ihnen wird plötzlich gesagt, Sie sollen die Hand wechseln, die Sie
normalerweise zum Essen benutzen und erst dann zurückwechseln, wenn man es Ihnen sagt.
Wie würden Sie sich dann fühlen? Das ist es, was in unserem Gehirn passiert. Wir sind seit langem daran gewöhnt, Dinge auf die gleiche Weise zu tun, so dass es fast wie ein Autopilot funktioniert. Ich meine nicht die Arbeit, die Sie tun. Ich meine die Routine.
Der zweite Teil des Problems ist, dass wir die Entscheidung, zu Hause zu bleiben, nicht freiwillig
getroffen haben. Wir wurden von unseren Vorgesetzten dazu aufgefordert. Diese Situation
macht es etwas schwieriger, diesen neuen Umstand zu akzeptieren. Wir behalten immer gern die Kontrolle darüber, was wir tun und was wir nicht tun (oder denken).
Die dritte Komponente sind die Informationen, die wir täglich aufschnappen. Die Nachrichten zu neuen Infektionen, Todesfällen und Schutzmaßnahmen prasseln seit Monaten auf uns ein. Infolgedessen beginnen wir uns über die Sicherheit an unserem Arbeitsplatz Sorgen zu machen. Eine ständige Angst überkommt uns, auch draußen von anderen Menschen infiziert werden zu können und so krank zu werden, dass wir uns nach Luft schnappend im Krankenhaus wiederfinden.
Allein diese drei Punkte schaffen eine Stresssituation. Selbst zugefügter Stress. Die ersten beiden Punkte greifen unseren Sinn für Autonomie und Kontrolle an. Der dritte Punkt zieht uns mental nach unten, da wir negativ anstatt realistisch denken.
Ich verwende immer das Yin und das Yang. Wenn wir uns entscheiden, negativ zu denken, dann müssen wir auch die positive Seite beim Nachdenken mit einbeziehen.
Werfen Sie einen Blick auf das schwarz-weiße Yin und Yang Symbol. Schauen Sie sich an, was sich auf der schwarzen Seite befindet. Sehen Sie es? Es ist ein weißer Punkt. Die gegenüberliegende Seite hat den gleichen Punkt in Schwarz. Keine der beiden Seiten ist nur Schwarz oder Weiß. Übertragen auf unsere aktuelle Situation möchte ich Ihnen damit sagen: Für jedes Schlechte gibt es auch ein klein bisschen Gutes.
Wenn wir an all das Schlechte denken, was auf der Welt und sogar in unserer Stadt vor
sich geht, dann ist es wichtig, dass wir die positiven Aspekte nicht aus dem Blick verlieren. Was ist denn bitte so positiv, möchten Sie fragen?
Nun, hier sind einige Vorteile der heutigen Zeit und der Arbeit im Home-Office:
Quarantäne zu Hause
Sie zahlen Miete oder eine Hypothek ab, um in Ihrer Wohnung zu
wohnen und benutzen sie normalerweise nur zum Essen, Duschen und Schlafen. Ist doch eigentlich schade. Jetzt können Sie Ihren Alltag etwas entschleunigen und ihre Wohnsituation verbessern, weil Sie vor Ort sind und Ihnen Dinge auffallen, über die Sie vorher hinweg geschaut haben.
Home Office
Kein Make-up notwendig (die Haut erholt sich), endlich gemütliche Kleidung, Kollegen stören Sie nicht bei der konzentrierten Abarbeitung Ihrer Aufgaben, Sie sehen Ihre Kinder mehr
Coronavirus-Infektion
Corona hat uns gezeigt, wie vernetzt wir auf der ganzen Welt sind, wie
Masken und Ausrüstung schnell organisiert wurden, um anderen in Not zu helfen, Solidarität. Sie bleiben zu Hause, um nicht infiziert zu werden und auch, um andere nicht
anzustecken.
Zu viel freie Zeit
Wollten Sie nicht ein Projekt starten und aufgrund der vielen Arbeit war es
nicht möglich? Nun, hier ist Ihre Chance. Was mich betrifft, so habe ich begonnen, Videos für einen Online-Kurs aufzunehmen. Der Kurs handelt von Kommunikation mit anderen Menschen, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Interaktion von Angesicht zu Angesicht
Persönliche Treffen, Unterhaltungen mit Kollegen und das Zusammensein mit anderen Menschen sind für uns eine Selbstverständlichkeit gewesen. Jetzt, wo wir es im Moment nur eingeschränkt haben, erleben wir, wie sehr wir es tatsächlich vermissen mit anderen im persönlichem Kontakt zu stehen, so banal es auch erscheinen mag. Wenn wir also online gehen und ihre Gesichter während des Treffens sehen, haben wir ein Gefühl der Freude, sie wiederzusehen. Es ist nicht das Gleiche, wie sich gegenüberzustehen, aber Video-Meetings bieten eine immerhin noch recht persönliche Art, in Kontakt zu bleiben.
Denken wir darüber nach, was in uns geschieht. Wie reagieren wir auf jede
Medienberichterstattung über die Pandemie? Wie werden wir weitermachen, wenn das alles
vorbei ist? Werden wir danach noch dieselben sein, oder wird sich etwas in uns ändern, das
ein neues Ich hervorbringen wird?
Diese Weltpandemie hat uns daran erinnert, wie extrem wichtig das Leben ist und dass wir nur
eines zu leben haben. Die Welt wird danach anders sein, deshalb müssen wir uns auch
gemeinsam mit ihr entwickeln.
Lassen Sie uns diese Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, was uns wirklich wichtig ist, und
uns nicht nur auf das Negative, sondern auch auf das Positiv konzentrieren. Um uns an
den Dingen zu erfreuen, die wir so lange als selbstverständlich hingenommen
haben. Es ist auch an der Zeit, einander zu schätzen und als Team zu arbeiten, um uns
gegenseitig zu schützen und uns gemeinsam nicht nur als Kultur oder Nationalität, sondern vor allem als Menschen weiterzuentwickeln.
Denken Sie daran, dass Gedanken lebendiges Gift sind. Wenn Sie giftige Gedanken haben,
wird sich das Gift auf Ihr Leben ausbreiten. UND NEIN, es geht nicht darum, unbedingt positive
Gedanken zu forcieren. Es geht darum, realistisch zu denken und zu erkennen, dass nicht
alles nur schlecht oder gut ist. In jeder individuellen Situation gibt es ein bisschen von beidem.
Wenn Sie also das nächste Mal darüber nachdenken, das Heimbüro zu hassen, versuchen Sie,
einen Weg zu finden, das Gegenteil zu denken, der Ihren ursprünglichen Gedanken widerlegen
würde. Manchmal kann man durch solch eine Gedankendrehung zu erstaunlichen Erkenntnissen kommen. Im Ergebnis wird Ihnen das helfen, die richtige Einstellung zu Ihrem Tag zu erhalten. Es wird Sie zudem dabei unterstützen, ein Gefühl der Freude zu erzeugen, womit Sie Wege finden, Dinge für Sie und andere Menschen besser zu machen.
Ich würde gerne Ihre Meinung zu diesem Thema hören.
Bis zum nächsten Mal.
Mit freundlichen Grüßen
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